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Manuel Jorge de Oliveira spricht über die heutige Gesellschaft / Manuel Jorge de Oliveira speaks about today’s society (DE/EN)

Aufnahme vom 08.09.2023

Wenn wir mit Pferden arbeiten, müssen wir ihre Fähigkeiten und Grenzen respektieren. Zum Beispiel müssen wir akzeptieren, wenn bestimmte Bewegungen nur bis zu einem gewissen Grad möglich sind. Einige Leute überschreiten diese Grenzen jedoch und sind dann ratlos, wenn die Pferde entsprechend reagieren und sich widersetzen. Heutzutage wird oft zu viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt – wie ein Reiter aussieht oder handeln sollte, oder in welcher Silhouette ein Pferd sich bewegt. Doch für einen Reiter sollte es vor allem darauf ankommen, wie sein Pferd reagiert, wenn er etwas von ihm verlangt. Es ist unerheblich, welche Reitweise man bevorzugt – sei es Westernreiten, Springreiten oder etwas anderes – wichtig ist, dass die Pferde korrekt auf ihren Reiter reagieren. Sie sollten anhalten, wenn sie sollen, und gehen, wenn sie sollen.

Die Meinung von Außenstehenden sollte niemals entscheidend sein. Oft wird von Leuten, die selbst nicht gut reiten können, schlecht geurteilt und es missfällt ihnen, wenn andere erfolgreicher sind. Nur die Pferde können den Reitern ehrliches Feedback geben, niemand sonst. Dabei ist es wichtig, keine Angst zu haben – vor allem keine Angst vor dem Urteil anderer Menschen. Viele Reiter haben kein angemessenes Verständnis für die tatsächliche Stärke eines Pferdes und machen sich unnötig Sorgen, dass sie es überfordern könnten. Korrekt gerittene Pferde sind stark und bleiben gesund.

Leider gibt es viele Pferde, die unter psychischen und körperlichen Problemen leiden, weil sie nicht richtig geritten werden und ihre Reiter zu sehr auf die Meinung anderer achten. Vor kurzem war ich in Berlin, als die Nachricht verbreitet wurde, dass ein Löwe in der Stadt frei herumlief. Es gab einen großen Polizeieinsatz mit 1200 Polizisten und 4 Helikoptern, die nach dem Löwen suchten. Es stellte sich heraus, dass es sich nur um ein Schwein handelte, das jedoch nie gesichtet wurde. Wir leben in einer verrückten Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, seinem Pferd zuzuhören und nicht den Meinungen von Außenstehenden zu viel Bedeutung beizumessen!

When working with horses, we must respect their capacities and limits. For example, if certain flexions only go to a certain degree, we must respect that. Some people do not do this; they exceed the limits of what the horses can currently handle and are at a loss when the horses respond accordingly and become resistant. Nowadays, there is often too much emphasis on appearances—what the environment believes, how a rider should sit or act, in which silhouette a horse should move. However, for a rider, it should primarily matter how their horse reacts when asked to do something. It doesn’t matter which riding style is used—Western, show jumping, or something else—what’s important is that the horses respond correctly to their rider. They should stop when they should stop and go when they should go.

The opinion of outsiders should never be crucial. Often, those who cannot ride well are quick to judge and resent it when others excel. Only the horses can provide honest feedback to us riders, no one else. It’s important not to be afraid—especially not to fear the judgment of other people. Most riders have no idea how strong a horse truly is, worrying that they might be overworking their horse. When horses are ridden correctly, they have great strength and remain healthy.

Unfortunately, there are many poorly ridden horses suffering from significant psychological and physical issues because they are not ridden correctly and their riders pay too much attention to others‘ opinions. Recently, I was in Berlin when news spread that there was a lion loose in the city. There was a massive police deployment of 1200 officers and 4 helicopters searching for the lion. It turned out to be a pig that was never found. We live in a crazy society. Therefore, it is all the more important to listen to one’s horse and not give too much weight to the opinions of outsiders!

PM