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Reha Escola 12.6.2022 (DE)

12.6.2022

Die Reha Escola de Equitação ist wohl die eindrücklichste Demonstration des Wissen Oliveira:
Hier die Arbeit an der Mobilisation in der Bewegung mit zwei Hannoveranern, beide waren für den Sport vorgesehen. Reiterinnen sind Nina Pfister und Miryam Husain.

Die Rehapferde kommen in die Oliveira Stables, in der Regel dann, wenn sie nicht mehr reitbar sind.
Sie sind nicht mehr reitbar, weil sie komplett aus dem Gleichgewicht gebracht wurden. Das sieht man daran, dass ihr Körpergewicht stark auf der Vorhand liegt und oftmals haben diese Pferde große Probleme mit ihrer Halswirbelsäule (falscher Knick etc.), weil sie durch Zwangsmittel oder grobe reiterliche Fehler in die Tiefe gezwungen wurden. Die hier dargestellte Arbeit zeigt eine Übung, mit deren Hilfe die Pferde ihre Vertikalen, ihr Gleichgewicht (körperlich und psychisch) wiederherstellen lernen.

Die Reiterinnen befinden sich mit ihren Pferden auf der freien Linie, so kann überprüft werden, ob die Pferde schief werden, im Halten, im Schritt, im Trab und im Galopp. Die Pferde müssen oft anhalten, weil in ihrer Immobilität ihre Vertikalen wieder ausgerichtet werden können. Sie haben Gelegenheit, sich kurz zu besinnen und so ihr Körpergewicht, das sich so lange auf der Vorhand befunden hat, nach hinten zu verlagern. Sie beginnen in der Immobilität ihren Körper wieder auf andere Weise zu spüren. Immer wieder muss dabei der Hals aufgerichtet werden. Das Rückwärtsrichten dient dem Aufbau der Bauchmuskulatur und der Hankenbeugung, damit sie wieder in die Lage gebracht werden können, Last aufzunehmen und ihre Vorhand zu entlasten, und auch ihre Hälse wieder in eine physiologische Form zu bringen. Trab – Halt, Trab – Halt: Gleichgewicht entsteht nicht durch Vorwärts, sondern durch Übergang zum Halt und daraus aufgerichtet wieder antraben. Angaloppieren auf der freien Linie und vor der Bande zum Halten kommen: Das Angaloppieren mit beiden Beinen gleichzeitig hält die Wirbelsäule des Pferdes gerade und den Reiter aufrecht, so werden die Vertikalen von Anfang an in der richtigen Position gehalten. Galoppiert man bewusst auf einer Hand an, wird das Pferd schief und es kommt keine Aufrichtung zustande. Das Halten vor der Bande ist ebenfalls eine Möglichkeit für die Pferde ihre Hinterhand in einer physiologischen Weise einsetzen zu können, sprich, ihre Hanken zu beugen. Die Mobilisation der Hinterhand, um das Pferd zu wenden, macht die Muskulatur hinter dem Sattel locker. Diese, auf das Minimum reduzierte, Arbeit ist das effektivste, was man am Anfang für die Rehapferde tun kann.

P.M.